Hardehausen (WB). Seit 1959 versuchen die Fachleute am Wildgehege Hardehausen, die ausgestorbene Wildpferderasse Tarpan zurückzuzüchten. 60 Jahre Rückzüchtung – das soll mit einem Wildpferdefest gefeiert werden. Am 23. Juni gibt es am Gehege von 14 bis 18 Uhr ein buntes Programm.
Vorfahren der Hauspferde
Tarpane gelten als einer der Vorfahren der heutigen Hauspferde. Die Tiere waren in ganz Europa zu finden – und beliebte Jagdobjekte. Im 16. Jahrhundert galt die Wildpferderasse in Westeuropa als ausgestorben, 1879 wurde das letzte Tier in Südrussland getötet. »Das genetische Material ist damit verloren«, erklärt Roland Schockemöhle, Leiter des Regionalforstamtes Hochstift.
In Hardehausen lebten daher Tiere, die dem Tarpan äußerlich ähneln sollen. Wie die Rasse ausgesehen hat, das lässt sich nicht mehr hundertprozentig nachvollziehen. Denn nicht nur das Genmaterial der Tiere fehle, ebenso wenig gebe es Fotos von Tarpanen. Fest steht aber: die Pferde in Hardehausen haben wieder die typischen Tarpan-Merkmale. Dazu zählen etwa eine mausgraue Farbe, Streifen an den Beinen oder eine Stehmähne.
213 Fohlen aus Hardehausen
213 Fohlen kamen bisher in Hardehausen zur Welt. Der jüngste Neuzugang der Herde soll dafür sorgen, dass weitere hinzukommen: am 9. Mai kam Zuchthengst Myrddin (walisisch für Merlin) am Wildgehege an. Das ein Jahr alte Tier stammt aus dem Wildgehege Neandertal bei Mettmann. »Die erste Woche war sehr unruhig. Aber mittlerweile sind die Tiere ausgeglichen«, erklärt Rainer Glunz, Förster im Wisentgehege. Die Gruppe habe Myrddin aufgenommen. Im besten Fall könne es bereits in elf Monaten Nachwuchs geben.
Die Anschaffung des Hengstes hat der Förderverein Walderlebnisgebiet Hardehausen bezahlt. Die Sparkasse Höxter steuerte dafür eine Spende über 1400 Euro bei. »Wir sind sehr begeistert von diesem Projekt«, sagt Franz-Gerd Brökel von der Sparkasse Höxter über die Tarpan-Rückzüchtung. Sie sei ein wichtiger Beitrag zum Naturverständnis.
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